Eine junge Frau kehrt in ein Hotel ihrer Familie in den Bergen zurück und kämpft mit der Vergangenheit. Was so klingt wie ein actionreiches Psycho-Game ist in Wirklichkeit ein Walking-Simulator mit einem ernsten Thema. Wie testen die Spieleexperten “The Suicide of Rachel Foster“? Ein Pressespiegel sämtlicher Medien in der Übersicht.
The Suicide of Rachel Foster – Packende Thriller-Story
Eins muss man dem Thriller von The Suicide of Rachel Foster und den Entwicklern One-O-Ones Games lassen: Sie schaffen es sehr gut eine packende Szenarie in dieses Game zu integrieren. Es erinnert teilweise ein wenig an bekannte fiktive Stories wie “Shining”. Alleine die Fahrt zu Beginn zum Hotel erinnert doch stark an den Film mit Jack Nicholson. Warum auch nicht? Das Gute aus bekannten ziehen und eine eigene Story schaffen – Das darf doch nocht erlaubt sein, oder?
Aprospos Story: Es handelt sich in diesem Spiel um ein Familiendrama, welches nach dem Tod der Eltern von Hauptdarstellerin Nicole durch die schwere Aufgabe erst beginnt, Die Mutter äußerte einen letzten Wunsch, dass Nicole das verlassene Hotel veräußern soll und den Erlös der Familie von Rachel Foster zukommen lassen soll. Sie ist eine ehemalige Schulkameradin, welche sich bereits vor zehn Jahren das Leben nahm, nachdem die Affäre zwischen Rachel und Nicoles Vater ans Licht kam. Nicole und ihre Mutter verließen fluchtartig das Hotel und der Vater blieb im Hotel zurück um festzustellen, ob Rachel schwanger gewesen war.
Spiel mit der Vergangenheit
The Suicide of Rachel Foster spielt 1993, denn in diesem Jahr kehrt Nicole ins Timberline Hotel zurück und der Spieler beginnt aus der Ego-Perspektive das Hotel genauer zu erkunden. Zu diesem Zeitpunkt ist das Hotel noch sehr anschaulich, weder gruselig noch beängstigend, bis Nicole die einstigen Familienräume betritt und von ihrer Vergangenheit schlagartig eingeholt wird. Das Jugendzimmer ist immer noch so, wie zu dem Zeitpunkt, als sie das Hotel verlassen hat und dieses Szenario ist auf der einen Seite hemisch und auf der anderen Seite äußerst spooky.
Plötzlich klingelt das Telefon und eine Stimme am anderen Ende stellt sich als Irving Crawford vor. Er ist Mitarbeiter der örtlichen Federal Emergency Management Agency und warnt Nicole bzw. das Hotel vor dem heranziehenden Schneesturm. Er rät Nicole davon ab, heute noch das Hotel zu verlassen und mit dem Auto wegzufahren. Zu groß sei das Risiko, dass der Sturm sie erwischt. Die sture Nicole sieht das natürlich anders und möchte schnellstmöglich verschwinden. In der Garage angekommen, stellt sie fest, dass der Autoschlüssel weg ist. Wo kann er nur sein? Sie ist sich ganz sicher, dass sie ihn nicht verlegt hat. Ist das Hotel doch nicht verlassen? Das Abenteuer jedenfalls beginnt…
Einzige Kommunikation mit einem Motorla DynaTac
Damit der Spieler und der Hauptcharakter Nicole nicht ganz alleine sind und stellenweise Hilfe und Hinweise erhalten, telefoniert sie während des Spiels ab und zu weiterhin mit Irving. Dies macht Nicole mit einem Handy aus dem Jahr 1983, welches damals tatsächlich die Handy-Ära einläutete. Irving jedenfalls gibt Nicole zu verstehen, dass ausreichend Nahrung in dem Hotel sei und sie sich keine Sorgen machen braucht. Durch diese Kommunikation wirkt The Suicide of Rachel Foster an dieser Stelle sehr stark an den Walking-Simulator Firewatch, wo ebenfalls eine permanente Kommunikation mit einer für den Spieler unbekannten Stimme erfolgte.
Durch diese Kommunikation zwischen Nicole und Irving entpuppt sich in den kommenden Stunden eine leichte Beziehung zwischen den beiden. Auch hier denkt man an Firewatch zurück. Jedenfalls spürt man eine gewisse Verbundenheit zwischen den beiden Charaktern.
Hotel per AirBnB gebucht und enttäuscht?
Das Timberline-Hotel selber ist ein schöner Schauplatz. Endlose Kellerkorridore, alte Möbel und große Speisesäle bieten ein schönes Ambiente. Zwar dürfen wir als Nicole nicht jeden Raum betreten und untersuchen, aber während der vier Stunden Spieldauer fühlt man, dass das Hotel eine gewisse Größe besitzt. Auch kann man sich sehr viel anschauen, doch so manche Gegenstände sind zwar da, aber leider wert- und zwecklos. Im weiteren Spielverlauf findet man eine Polaroid-Kamera (die jüngeren Leser bitte einmal googeln!). Mit dem Blitz der Kamera verschaffen wir uns immer wieder Licht im Dunkeln und können so jeden Winkel des Raumes ausleuchten.
Auffallend gut hat uns der Sound und die damit verbundene Atmosphäre gefallen. Die Sprecher sind ebenfalls äußerst gut gelungen, doch die Effekte der Geräuschquellen sind während der Erkundung grandios und bringen einem ein Gefühl von Unbehagem.
Fazit von The Suicide of Rachel Foster
Leider bietet die Story von The Suicide of Rachel Foster sehr schnell einen Haupttwist an, der mir persönlich etwas zu früh einsetzt. Zwar versucht The Suicide of Rachel Foster eine Wende und in der Endphase noch einmal etwas rauszuholen, aber der Charakter Nicole Wilson wird dermaßen gut aufgebaut, weshalb das Ende doch etwas enttäuschend ist bzw. man hätte mehr rausholen können. Positiv ist jedoch die audiovisuelle Darstellung der Kulisse, der Sprecher und der Nebengeräusche. Ebenfalls gut dargestellt ist das Game aus der Ego-Perspektive. Andere Walking-Simulatoren haben eine andere Perspektive, aber durch die Ego-Ansicht ist man noch gefangener in The Suicide of Rachel Foster und wird deutlich mehr mitgerissen.
Zwar wird mit Suizid ein ernstes Thema angegangen und verarbeitet, aber The Suicide of Rachel Foster scheitert etwas an sich selbst. Größen wie “Gone Home” sind da viel weiter und setzen sich zurecht an die Spitzenposition, jedoch dich gefolgt von The Suicide of Rachel Foster.
So bewertet die Fachpresse das Spiel:
- PC Games – 7 / 10
- Gamestar – 64%
- 4Players – 80%
- Gamersglobal – 7.5 / 10
- Gaming-Mag – 72%
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Bildquelle:
- the_suicide_of_rachel_foster: Daedalic Entertainment
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The Suicide of Rachel Foster
The Suicide of Rachel Foster
Walking-Simulator
ONE-O-ONE GAMES
Daedalic Entertainment
19. Februar 2020
MINIMUM:
Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
Betriebssystem: Windows 8.1 64bit or Windows 10 64bit
Prozessor: Intel Core i5-2500 / AMD Ryzen 3 2200G
Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
Grafik: 1 GB, GeForce GTX 660 / AMD Radeon RX 540
DirectX: Version 11
Speicherplatz: 10 GB verfügbarer Speicherplatz
Soundkarte: DirectX 11 compatible sound card with latest drivers
Zusätzliche Anmerkungen: Requires a 64-bit processor and operating system
EMPFOHLEN:
Setzt 64-Bit-Prozessor und -Betriebssystem voraus
Betriebssystem: Windows 10 64-bit
Prozessor: Intel Core i5-6400 / AMD FX-6300
Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
Grafik: GeForce GTX 1060 / Radeon RX 580
DirectX: Version 11
Speicherplatz: 10 GB verfügbarer Speicherplatz
Soundkarte: DirectX 11 compatible sound card with latest drivers
Zusätzliche Anmerkungen: Requires a 64-bit processor and operating system
- Beeindruckende Soundeffekte
- Charakter sehr gut vertont und dargestellt
- Atmosphäre durch Einsatz von Licht
- frei erkundbare Spielwelt
- viele Hintergrundinformationen zu finden
- optisch manchmal bescheiden
- fast keine Interaktion sonst möglich
- Haupttwist zu früh
- Gegenstände meist nutzlos
- Mini-Rätsel viel zu einfach