Das Nether-Update und das Ende der Diamanten-Ära
Der lange Weg des Nethers
Was war das für ein Hype.
Minecraft Alpha 1.2.0.
Minecraft wird um eine neue Dimension erweitert. War man bis dahin im Klötzchen-Spiel gebunden an die Oberwelt mit ihren Wiesen, Wüsten und Seen und durfte dort seine paar wenigen Blöcke, die heute archaisch anmuten von A nach B craften, so kam mit dieser Minecraft-Version plötzlich eine völlig neue Dimension ins Spiel – und das wortwörtlich!
Die Minecraft-Welt wurde um eine 2. Ebene bereichert: Der Hölle. Dem „Nether“. Eine art riesiger Grotte bestehend aus rotem Gestein, gruseligen winselnden Tentakel-Fliege-Viechern, die einen bei Sichtkontakt beschießen, Schweine-Zombie-Männern, die zwar bedrohlich wirken aber eigentlich friedlich sind, solange man sie in Ruhe lässt und jeder Menge tödlicher Lava statt dem blauen Himmel über dem Kopf, die noch dazu deutlich schneller als in der „normalen“ Welt fliest. Der Nether wurde eingeführt in Minecraft Alpha 1.2.0. Veröffentlich am 30. Oktober 2010.
Bereits kurz darauf – Minecraft Version 1.0, Veröffentlicht am 18. November 2011 – wurden Netherfestungen und Netherquarz eingeführt, die bis dahin letzten nennenswerten Neuerungen der Höllen-Dimension (Ja, Magmablöcke). Und so existierte diese friedlich vor sich hin. Für circa 8 Jahre.
Nach dem Ende nun der Nether: Neue Biome für die Minecraft-Hölle
Was war das für ein Hype.
Minecon 2019: Vor den Augen von Millionen neugieriger Zuschauer an den Endgeräten, verkündete Mojang verkörpert durch Jens Bergensten, dem leitenden Programmierer von Minecraft und Agnes Larsson, die für die Weiterentwicklung der Java-Edition verantwortlich ist, dass in der Version 1.16 ein neues, großes Update vor der Tür stehen würde – und, oh Boy, hatten sie nicht zu viel versprochen.
Das Nether-Update wartet auf die Fans! Verkündet wurde dies mit einem mystisch aussehenden Trailer, der neue Blöcke, neue Biome und neue Mobs zeigte!
Am 05.02.2020 kam dann der lang ersehnte erste Snapshot zum neuen Netherupdate und gab Fans die Möglichkeit direkt in die neue Nether-Welt hineinzutauchen. Drei neue Biome erblicken das glimmernde Licht der Nether-Lava: Der Netherwarzen-, oder „Hochroter“-Wald (Crimson Forest), der „verzerrte Wald“ (Warped Forest) und das „Seelensand-Tal“ (Soulsand-Valley). Der Netherwarzen-Wald besteht überwiegend aus Netherwarzen-Blöcken und roten Bäumen die den namens gebenden Wald bilden.
Screenshot aus dem Netherwarzen-Wald, mit einem verzerrten Wald im Hintergrund
Der Verzerrte Wald ist optisch eine wahre Abwechslung im Nether. Er ist ähnlich aufgebaut, wie der Netherwarzen-Wald, jedoch komplett in einem Zyan-Ton gehalten, was einen angenehmer Kontrast zum üblichen Dunkelrot des Nethers bildet. Außerdem wird der Nether-Typische Nebel im Hintergrund in diesen Gebieten ebenfalls grünlich, statt Grau/Schwarz.
Ebenfalls für Abwechslung sorgt das Seelensand-Tal, das vor allem durch Knochenblock-Gerippe und blaues Feuer auffällt.
Ich, in einem Seelensand-Tal, vor einem verzerrten Wald. Im Hintergrund ist gut, der grünliche Nether-Nebel zu sehen.
Neue Orte mit neuen Kreaturen
Desweiteren ist im Snapshot bereits eines der neuen Mobs zu sehen: Der „Hoglin“. Dieser soll laut Aussagen während der Minecon vor allem eine Möglichkeit darstellen auch im Nether an Essens-Ressourcen zu kommen, ohne Pflanzen aus der Oberwelt anpflanzen zu müssen. Im Snapshot ist dieser noch sinn- und wehrlos, später soll er mit seinen Hauern allerdings auch ordentlich Schaden machen können. Ob er von sich aus angreift oder auf eine Attacke des Spielers wartet, ist mir bis dato nicht bekannt.
Der Hoglin mit seinen kräftigen Hauern erinnert stark an ein Warzenschwein. Passend dazu spawnte dieser im Netherwarzen-Wald
Außerdem sollen „Piglins“ ins Spiel kommen. Diese gehören noch nicht dem neuen Snapshot an, sollen aber eine Art Villiger und Pilliger in Personalunion und des Nethers sein. Öffnet man Truhen oder trägt eine Goldrüstung werden sie Aggro und greifen an. Man soll später auch mit ihnen handeln können, in dem man ihnen Items vor die Füße wirft, sie diese aufnehmen und einem dann andere Items zurück werfen. Klingt interessant, wie dieses aber de facto umgesetz wird bleibt abzuwarten.
Ende einer Ära: Diamanten-Dämmerung!
Den meiner Meinung nach größen Paukenschlag hat uns Mojang bei der Minecon 2019 allerdings verschwiegen. Entweder wollten sie, dass die Spieler den dicksten Fisch selbst aus dem Wasser ziehen, oder diese Idee reifte erst in den letzten Monaten und kam relativ spontan in das Spiel. Netherite heißt das neue Zauber-Erz und kann ausschließlich in der Höllen-Dimension gefunden, beziehungsweise hergestellt werden. Denn – so viel ist bereits bekannt – es ist deutlich schwerer zu erstellen, als Diamanten, die man einfach nur abbaut und sofort benutzen kann. Für Netherite muss man sich erst mal in die Tiefe des Nethers bauen und „Ancient Debris“-Blöcke abbauen. Dieses muss man in einem Ofen zu Netherite-Scrap schmelzen, welches man dann in Kombination mit Gold zum eigentlichen Netherite kombinieren kann. Netherite Werkzeuge, Waffen oder Rüstung haben eine höhere Haltbarkeit als Diamant, sind stärker und verbrennen nicht in Lava, sollte man sie versehentlich in dieser verlieren – ein groooooßer Vorteil gegen Diamant.
Es ist das Ende einer hellbau schimmernden Ära. Und der Beginn eines düsteren Zeitalters: Die neuen Werkzeuge, Waffen und Rüstungen aus Netherite sind komplett in Schwarz gehalten und werden wohl schon kurz nach Release der 1.16 die Minecraft-Server farblich prägen. Ein spannendes und revolutionäres Update – einmal mehr! Mojang will aktuell nicht kleckern, sondern Klotzen und das tun sie im großen Stile.
- Erster Minecraft 1.16-Snapshot: Ende der Diamanten-Ära! - Donnerstag, 6. Februar 2020
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2009